ABGESAGT – ADVENTSKONZERT – ABGESAGT

JSBach

  • „Bereitet die Wege, bereitet die Bahn“ – Adventskantate
  • „Weihnachtsoratorium“ Kantaten I+III

Solisten, Paulus-Ensemble, Zehlendorfer Pauluskantorei
Karten zu 18.-€ / erm. 15.-€ an der

Abendkasse und im Vorverkauf am 2. und 9.12., 17-18h im Gemeindehaus

Zur Absage des Konzerts Informationen von Kantor Cornelius Häußermann:

Das Konzert mit Kantaten aus dem Bach’schen Weihnachtsoratorium am 11.12. in der Pauluskirche Zehlendorf muss ich leider absagen. Die steigenden Zahlen der Covid-Infektionen lassen ein festliches und freudiges Konzerterlebnis und seine Durchführung nicht mehr zu.

Eine (unerkannte) Virus-Last kann auch bei doppelt Geimpften im Moment noch sehr hoch sein – Proben und Konzert können so kein freies und ungefährdendes Singen und Musizieren ermöglichen.

Auch wenn es am heutigen Tag rechtlich noch möglich ist, unter 2Gplus-Regelungen ein Chor/Orchesterkonzert zu veranstalten, kann ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr für ein solches Konzert in der Verantwortung stehen.

Auf der einen Seite steht die unabdingbare Existenz und Notwendigkeit der Kultur für ein soziales gesellschaftliches Miteinander – sowohl für Kulturschaffende als auch für deren Adressaten, das Publikum – in besonderem Maße nach der als immer belastender empfundenen langen Zeit der Einschränkungen. Wir haben darauf reagiert mit samstäglichen 30-minütigen Kurzkonzerten mit zahlreichen Musiker*innen der freien Szene, denen wir in besseren Zeiten viel verdanken und denen wir uns jetzt besonders verpflichtet fühlen. Hier schmerzt eine solche Absage in besonderem Maße.

Auf der anderen Seite steht eine immer schwerer zu verstehende Gemengelage aus fehlender Planung, Entschlusskraft und empathischer Vorbildfunktion der politisch verantwortlichen Exekutive. Daraus ist eine (gesellschaftliche) soziale Lage entstanden, die zwar regional bezogen manche Veranstaltungen erlauben. Die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weiter steigende Belastung des Gesundheitssystems und seiner Mitarbeiter*innen bis über die verantwortbaren Grenzen hinaus wird dabei ausgeblendet.

Soziales Miteinander definiert sich in dieser Situation durch einen ‘Verzicht’ auf etwas eigentlich ‘Machbares’.

Der Gewinn an Freiheit und die gemeinschaftlich empfundene Verantwortung für unser Gemeinwesen erscheint mir dabei aber größer.

Mir ist bewusst, dass jede und jeder diese Situation verschieden empfinden und verstehen kann und somit sich vielleicht für eine andere Sichtweise entscheidet.

Diese bitte ich um ihr Verständnis!

Herzliche Grüße – bis zu einem neuen, freien und offenen Musik-Machen!

Cornelius Häußermann